Weckersdorf – Křinice
Geschichte
In den ältesten Urkunden aus dem Jahr 1395 wird der Ort als Wickersdorf und schon 1411 als Weckersdorf bezeichnet. Das Dorf war eingepfarrt nach Braunau.
Am Abhang des Gebirges steht am Sternsteig das im Jahre 1709 vom Ratsmann Ignaz Zinke erbaute schmucke Schneekirchlein.
Hoch vom Kamm des Sterngebirges schaut weit ins Land das im Jahre 1733 von Abt Otmar nach Plänen Kilian Ignaz Dientzenhofers erbaute Sternkirchlein. Unmittelbar daneben steht, ebenfalls auf hohem, steilem Fels, das im Schweizer Stil 1853 erbaute Sternwirtshaus, das früher auch Försterei war. Die Aussicht von dieser Stelle auf das Braunauer Ländchen ist einmalig schön. Dieser Aussichtspunkt zog zusammen mit der Romantik der nahen Felsenpartien alljährlich Zehntausende Ausflügler und Touristen an.
Die Schule des Ortes wird erstmals 1631 erwähnt. Im Jahr 1800 baute man ein neues Schulgebäude, das 1875 durch einen Neubau ersetzt wurde.
Zwei verheerende Ortsbrände 1815 und 1885 richteten schwere Verwüstungen in Weckersdorf an. 1885 fielen dem Brand 24 Objekte zum Opfer.
Als Folge der Vertreibung und des Terrors 1945 hat Weckersdorf 13 Todesopfer zu beklagen.
Lage
Vorn Fuße des Sterngebirges bis fast zur Mündung des Krimsbaches in die Steine zieht sich in südöstlicher Richtung, 5 km lang, Weckersdorf hin. Die mittlere Seehöhe des Ortes (ohne Gebirge) sind 430 m. Das Ausmaß der Gemeinde betrug 1.640 ha.
Die Bodenverhältnisse sind sehr unterschiedlich. Im Oberdorf herrscht Sandboden vor, im Mittel- und Niederdorf zum Teil schwerer Lehmboden.
Der Gasthof „Amerika“ (früher Prager Ferienkolonie) am Fuß des Sterngebirges war ein sehr beliebtes Ausflugslokal.
Wirtschaft - Bevölkerung
Bis 1780 lieferten die Sandsteine des Gebirges Bausteine mittlerer Güte. Die Diluviallager im oberen Ortsteil bergen einen sehr guten, scharfen Bausand. Die reichlichen Lehmvorkommen des Niederdorfes gaben bis um die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts Material für die Ziegelbrennerei ab.
Einwohnerzahlen nach den Ergebnissen der amtlichen Volkszählungen:
Jahr | Deutsche | Tschechen | Andere | Gesamt |
1885 | 1.342 | 3 | 9 | 1.354 |
1900 | 1.253 | 9 | 1.262 | |
1913 | 1.329 | 13 | 1.329 | |
1920 | 1.100 | 253 | 12 | 1.365 |
1930 | 1.087 | 35 | 10 | 1.132 |
1939 | 1.030 | |||
1961 | 516 |
Armut und Not, wirtschaftliche Beengtheit, aber auch Fernweh veranlassten in den siebziger Jahren und um die Jahrhundertwende 1899/1900 mehrere Ortsbewohner, auszuwandern; sie fanden vornehmlich in Chile eine neue Heimat.
Weckersdorf ist der Geburtsort des Schriftstellers Oskar Teuber (1852-1901). Als Schriftleiter großer Zeitungen und Autor bedeutsamer Werke (Geschichte des Prager Theaters, Ehrentage Österreichs, Geschichten aus dem Kloster- und Militärleben u. a.) wurde er über die Grenzen des Kaiserreiches hinaus bekannt.
Auch aus Weckersdorf stammt der Mundartdichter Anton Kahler (1868-1934).
Weckersdorf ist auch der Geburtsort des Begründers der weitbekannten Braunauer Rolloindustrie, Gölestin Klemt (1853–1914).
Mehr über Weckersdorf können Sie in dem Dorfbuch Weckersdorf nachlesen.
Es ist beim Heimatkreis Braunau erhältlich.
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