Schönau – Šonov
Geschichte
Über den Zeitpunkt der Gründung bestehen Unsicherheiten, die nicht geklärt werden konnten. Es wird vermutet, dass die Gründung schon in das 12. Jahrhundert fällt. Dies erscheint aber zweifelhaft, weil in einer Schenkungsurkunde vom 9.8.1286, die im Kloster Brevnov lag, der Ort Schönau nicht erwähnt ist. Es wird nur das Gebiet vom Steinefluss bis zum Ahorngebirge (Heidelgebirge) geschenkt. Hätte der Ort damals schon bestanden, wäre er als besonderes Wertobjekt in der Urkunde auch genannt worden. Es ist daher anzunehmen, dass Schönau erst gegen Ende des 13. Jahrhunderts gegründet worden ist. Der Name geht auf die "schöne Au" zurück.
Von den beiden katholischen Kirchen war die Pfarrkirche auf dem Berge die größere. Sie war der hl. Margaretha geweiht. Es ist ein Barockbau, der von Abt Otmar Zinke 1730 eingeweiht wurde. Die kleinere Kirche, die Friedhofskirche, war der hl. Jungfrau, der Rosenkranzkönigin, geweiht und stammt aus dem Jahre 1877.
Das erste Schulhaus stand gegenüber dem Friedhof. Es war aus Holz und ebenerdig. Im Jahr 1775 brannte es mit der Friedhofskirche und dem Pfarrhaus ab. Da die neue Schule mit der Zeit zu klein wurde, baute man 1844 ein neues Schulhaus.
Im Braunauer Ländchen und weit darüber hinaus war die „Prophezeihung des Schönauer Michels“ bekannt. Michael Tölg soll 1730 in Schönau als Sohn armer Eltern geboren worden sein – in der Schönauer Taufmatrikel ist aber nichts nachzuweisen – und später als Pferdeknecht in Ottendorf gedient haben. Er soll die Gabe besessen haben, künftige Dinge vorauszusehen. Die unter dem Namen des „Schönauer Michels“ verbreiteten Prophezeiungen spielten in der Vorstellung der Braunauer Bevölkerung bis in die Zeit des zweiten Weltkrieges eine gewisse Rolle.
Als Folge der Vertreibung und des Terrors 1945 hat Schönau sechs Todesopfer zu beklagen.
Lage
Schönau ist mit 7,6 km das längste Dorf des Braunauer Ländchens und liegt am Fuße des Heidelgebirges, dessen höchste Erhebungen der Hohe Stein, die Hain- oder Schulzenkoppe (750 m), die Goldkoppe und die Entenkoppe sind. Vorgelagert sind der Hopprich, die Scheibe, der Steinberg und die Grundlehne. Jenseits des Tales erheben sich der Rote Berg, der Geiersberg und der Hengerberg. Dazu kommen noch die Höhenzüge der Wustnich, der Kälberberg, der Butterhübel, der Gütlaberg, die Strohhaube und der Lindenberg.
Die Gemeinde liegt 440 m ü. d. M. und hat ein Flächenmaß von 2.104 ha.
Schönau grenzt an Rosental, Ottendorf und die Dörfer des Glatzer Landes: Tuntschendorf, Flucht, Kreinsdorf, Vierhöfen, Königswalde und Markgrund.
Die Fruchtbarkeit ist im allgemeinen gut, namentlich auf der rechten, der ebenen Seite. Im Niederdorfe ist der Boden vorwiegend lehmig, im Oberdorfe steinig.
In den Jahren 1885–1887 wurde die Bezirksstraße Großdorf-Schönau gebaut. Der Bau der Straße vom Friedhof zur Landesgrenze Klein-Tuntschendorf erfolgte 1882.
Wirtschaft - Bevölkerung
An Bodenschätzen hatte die Gemeinde Porphyr, Melaphyr und Eisenstein für den Straßenbau. Zweimal wurde im Orte nach Kohle gegraben. Das erste Mal im Jahr 1872. Man bediente sich dabei eines Trittrades.
Nach einem Geldaufwand von 30.000 Gulden und einer erreichten Bohrtiefe von 600 Ellen gab man es auf, da keine Kohle gefunden wurde. Ein zweiter Versuch war 1901–1902. Er blieb ebenfalls ohne Erfolg.
Einwohnerzahlen nach den Ergebnissen der amtlichen Volkszählungen:
Jahr | Deutsche | Tschechen | Andere | Gesamt |
1885 | 1.779 | 3 | 4 | 1.786 |
1900 | 1.356 | 8 | 1.364 | |
1913 | 1.213 | 15 | 1.258 | |
1920 | 1.107 | 24 | 19 | 1.150 |
1930 | 1.033 | 19 | 33 | 1.085 |
1939 | 952 | |||
1961 | 429 |
Mehr über Schönau können Sie in dem Dorfbuch Schönau nachlesen.
Es ist beim Heimatkreis Braunau erhältlich.
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