Heinzendorf – Hynčice

Geschichte
Das Dorf erscheint schriftlich erstmals 1393 im Urbar des Klosters Braunau als "Hayncizdorf". Heinzendorf ist damit eine der ältesten Dorfsiedlungen des Braunauer Ländchens.
Die Gründung ist schriftlich belegt. Sie erfolgte am 3. August 1255 als Martin, Abt des Benediktinerklosters Brevnov-Braunau, dem deutschen Kolonistenführer Trichel einen Wald an der Steine zur Kultivierung übergab. Gemessen an den Flächen der späteren Dorfgründungen war das Stück Land von bescheidener Größe. Vermutlich sollte es keine große Siedlung, sondern nur ein Stützpunkt für Jäger und Knechte des Klosters sowie für vorüberziehende Siedler sein. Die Dorfstruktur ist über viele Jahrhunderte unverändert erhalten geblieben.
Der Name Heinzendorf ist wahrscheinlich aus der Kurzform von Heinrich - Heinz - abgeleitet.
Eingepfarrt war Heinzendorf nach Ruppersdorf.
Die Schule wurde 1872 als Filiale der Ruppersdorfer Schule errichtet, aber bereits 1873 selbständig. Das eigene Schulhaus erbaute man 1879.
Als Folge der Vertreibung und des Terrors 1945 hat Heinzendorf acht Todesopfer zu beklagen.

Lage
Heinzendorf zieht sich beiderseits des Steineflusses an der Bezirksstraße, die den südlichen Teil des Kreises durchquert, in knapp 2 km Länge hin. Die Fluren liegen eingebettet im Steinetal, begrenzt von den Ausläufern des Heidelgebirges einerseits und dem Steinerrücken, der Kahlerkoppe und dem Holzberg andererseits, recht günstig.
Das Flächenausmaß beträgt 288 ha. Die landwirtschaftlich genutzte Fläche ist von mittlerer Fruchtbarkeit. Vorherrschend ist ein sandiger, aber kalkreicher Lehmboden.
Das Dorf hat seit 1875 eine Eisenbahnhaltestelle an der Bahnlinie Halbstadt-Mittelsteine
Wirtschaft - Bevölkerung
Überwiegend arbeiteten die Dorfbewohner in den Textilbetrieben in Heinzendorf, Dittersbach und Halbstadt. In der Zeit zwischen 1861 und 1870 entwickelte sich das ehemalige Bauern- und Weberdorf durch die Errichtung einer Flachsgarnspinnerei, die später zu dem bekannten Heinzelschen Webereibetrieb ausgebaut wurde, zu einem Industriedorf. Bis um die Jahrhundertwende wurde im Dorfe Kalk geschürft, der von besonderer Güte war.

Einwohnerzahlen nach den Ergebnissen der amtlichen Volkszählungen:
Jahr | Deutsche | Tschechen | Andere | Gesamt |
1885 | 530 | 10 | 540 | |
1900 | 858 | 9 | 4 | 871 |
1913 | 926 | 13 | 939 | |
1920 | 703 | 45 | 2 | 750 |
1930 | 704 | 27 | 8 | 739 |
1939 | 607 | |||
1961 | 355 |
Seit 01.01.1965 ist Heinzendorf der Gemeinde Ruppersdorf zugeordnet.
Mehr über Heinzendorf können Sie in dem Dorfbuch "Heinzendorf" nachlesen.
Es ist beim Heimatkreis Braunau erhältlich.
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