Das Gebiet der Steine
Schon die kleine Heimatkunde für den Schulbezirk Braunau teilte das Braunauer Land an Hand der größeren Flüsse in drei Landschaftsbilder. Es sind die Gebiete der Steine, der Mettau und der Erlitz. Die Heimatkunde schreibt dazu:
Das Gebiet der Steine
Es wird vom Heidelgebirge einerseits, dem Rücken des Buchberges und dem Sternrücken andererseits begrenzt.
Es ist eine 4–7 km weite Mulde, von mäßigen Hügelreihen durchzogen.
Die bedeutendste Hügelreihe begleitet das rechte Ufer der Steine. Ihre höchsten Erhebungen sind der Nikelsbusch bei Halbstadt und der Georgsberg bei Märzdorf.
Das Heidelgebirge umschließt das Braunauer Land in einem etwa 15 km langen Bogen. Die markantesten Erhebungen sind der Spitzberg bei Ruppersdorf (870 m) und die Scholzenkoppe bei Schönau (750 m). Auf dem Kamm entlang verläuft die Grenze zu Schlesien (heute Polen). Über eine Einsenkung des Gebirges (650 m) führt bei Johannesberg eine Verbindung nach Schlesien (heute Polen). Die abgerundeten Kuppen des Heidelgebirges und seine anmutigen Täler sind sehr reizvoll.
Buchberg und Steinrücken sind Teile des Sandsteingebirges, das den größten Teil des Braunauer Bezirkes einnimmt. Der Buchbergrücken gipfelt im Buchberg (730 m) bei Merkelsdorf. Den nördlichen Teil überschreitet beim "Hohen Steine" eine Straße, die nach Schlesien führt. Der südliche Teil wird mit dem Namen "Braunsche Lehne" und "Schindellehne" bezeichnet. Zwischen beiden liegt der Bodischer Pass (500 m), den die Bahn und die Straße nutzt, um in Braunauer Bezirk zu gelangen. Von der Braunschen Lehne genießt man eine herrliche Aussicht über das Braunauer Land.
Über den Hutbergpass (600 m) führt die Kaiserstraße nach Braunau. Hier schließt sich an den Buchbergrücken der Sternrücken. Dieser ist 12 km lang, aber nur 1–2 km breit, stellenweise sogar nur einige Schritte. Der höchste Berg des Sternrückens, die Heuscheuer (900 m) liegt bereits in Schlesien. Gegen den Braunauer Bezirk fällt der Sternrücken steil ab. Deshalb führen nur wenige Wege über ihn. Er bildet auch die Sprach- und Bezirksgrenze. Seine höchsten Erhebungen im Braunauer Bezirk sind die Elisabethhöhe (700 m) und die Ringelkoppe (770 m). Der Sternrücken besitzt merkwürdige Sandsteinbildungen. Er verdankt seinen Namen einer im Jahre 1733 in Sternform erbauten Kapelle, die als ein Wahrzeichen des Braunauer Landes bezeichnet werden muss.
Der Braunauer Bezirk wird in seiner ganzen Länge nach von der Steine durchflossen. Sie entspringt bei Steinau in Schlesien, betritt bei Neusorge die Braunauer Mulde und verlässt sie unterhalb von Ottendorf.